Zahnarztangst oft unerkannt: Fragebogen soll helfen

Viele Menschen fürchten sich vor dem Zahnarzt – sprechen darüber aber selten. Eine schwedische Doktorarbeit zeigt: Zahnärzte und ihr Personal erkennen starke Zahnarztangst oft nicht. Besonders bei ausgeprägter Angst schätzten sie die Gefühlslage der Patienten falsch ein. „Wir waren überrascht, dass gerade starke Ängste oft verborgen bleiben“, erklärt Dr. Markus Höglund vom Zentrum für Orofaziale Medizin in Linköping.

Patienten versuchen, ihre Nervosität aus Scham zu verbergen, hoffen aber gleichzeitig auf Verständnis. Um diese Lücke zu schließen, validierte Höglund die „Modified Dental Anxiety Scale“ (MDAS) für den schwedischen Sprachraum. Fünf gezielte Fragen helfen, die Angst frühzeitig zu erkennen:

  • Wenn Sie morgen zu einer Zahnarztbehandlung müssten, wie würden Sie sich fühlen?

  • Wenn Sie im Wartezimmer säßen und auf Ihre Behandlung warteten, wie würden  Sie sich fühlen?

  • Wenn bei Ihnen gebohrt würde, wie würden Sie sich fühlen?

  • Wenn Sie eine Zahnreinigung mit Zahnsteinentfernung und Politur bekämen, wie würden Sie sich fühlen?

  • Wenn Sie eine Betäubungsspritze in Ihr Zahnfleisch über einem hinteren oberen Backenzahn bekämen, wie würden Sie sich fühlen?

Früh erkannt, kann auf Ängste gezielt eingegangen werden – moderne Methoden zur Bewältigung stehen zur Verfügung.